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Das Wissen schafft Heilung

Unter diesem Menüpunkt findest du Erklärungen aus der Neurowissenschaft zu einigen der wichtigsten Aspekte der ganzheitlichen Haltung, dass der Körper und was du als Mensch fühlst und denkst mit einander verbunden sind und  für die Entstehung chronischer Symptomatik in deinem Körper nicht unbedingt eine Krankheit oder Diagnose zuständig ist, sondern eine Kombination aus den Kindheitserfahrungen, angelernten Schutzmechanismen, Glaubenssätzen und fehlerhaften Entscheidungen des Gehirns, neutrale Empfindungen des Körpers als "gefährlich" in Form von Schmerz zu deuten. 

Psychotherapie Schmerz Umdeuten
Die Statistiken über chronische Schmerzen in Deutschland sind erschreckend. Mehr als 80% der Deutschen klagen mindestens einmal im Leben über Rückenschmerzen. Im Jahr 2022:
  • litten etwa 17 Mio. Deutsche unter chronischen Schmerzen (Rücken- und Kopfschmerzen sind die häufigsten Syndrome ),

  • davon sind 6 Mio. durch den Schmerz im Alltag eingeschränkt,

  • 3,4 Mio. sind aktuell schwer schmerzkrank,

  • ist der Schmerz bei 2,2 Mio. Deutschen eine komplexe, eigenständige, psychosoziale Erkrankung.

Die Kosten für das Gesundheitssystem sind immens. Laut der Deutschen Schmerzgesellschaft, verursachen chronische Schmerzen in Deutschland jährliche Kosten in Höhe von schätzungsweise 38 Mrd. Euro. Davon sind etwa 10 Mrd. Euro Behandlungskosten; den Löwenanteil der Kosten verursachen aber Krankengeld, Arbeitsausfall und Frühberentung. 

Auch mahnt die Deutsche Schmerzgesellschaft über einen enormen Schmerzmittelverbrauch, da Schmerzmittel zu den am meisten verordneten Medikamentengruppen gehören.

Laut der Deutschen Schmerzgesellschaft entwickeln Personen, die chronische Schmerzen haben und nicht mehr an den Arbeitsplatz zurückkehrten, häufig eine depressive Stimmungslage, dauerhafte Alltagsbelastungen und Konflikte im Beruf und in der Familie sowie ungünstige Formen der Schmerzbewältigung. Als risikohaftes Schmerzverhalten wird einerseits ein ausgeprägt ängstliches Schon-und Vermeidungsverhalten hinsichtlich körperlicher Aktivitäten gesehen, uns andererseits ein extremer Durchhaltewille.

Das Problem ist real und wie man sieht, die Lösungen sind nicht ausreichend. Wenn in den USA schon seit paar Jahren geforscht wird, wie die PatientInnen ohne OPs und Schmerzmittel mithilfe von auf Neurowissenschaft basierten Psychotherapien wieder langfristig schmerzfrei werden, wird in Deutschland weiterhin eher Richtung Schmerzbewältigung behandelt. Das kann aber nicht das Ziel sein. Vor allem wenn die aktuellen Wissenschaftsergebnisse mehr versprechen.

Klicke auf wissenschaftliche Studien, um eine Liste von Studien und Artikeln anzusehen, die den ganzheitlichen Mind-Body-Ansatz für die Behandlung chronischer Beschwerden wie Schmerz unterstützen bzw. die Statistiken zur Verfügung stellen.
Studien
Ich möchte vorweg sagen, dass ich persönlich ÄrztInnen, die jeden Tag Leben retten, die gebrochenen Knochen reparieren, komplizierte lebensrettende OPs durchführen, die IVF-Babys erschaffen, Babys zur Welt bringen, sehr dankbar bin. Ich respektiere ÄrztInnen, die empathisch sind, die beste Absichten im Sinn haben, ihren PatientInnen zu helfen und ihre Symptome zu lindern. ÄrztInnen vollbringen tatsächlich jeden Tag Wunder und werden aus einem guten Grund von dankbaren PatientInnen als Götter der Heilkunst gefeiert.

Die Kehrseite dieses Anhimmelns ist aber, dass uns seit früher Kindheit eingeredet wird zu glauben, dass wenn der eigene Körper schmerzt oder wir unangenehme körperliche Empfindungen verspüren, mit dem Körper etwas nicht stimmt. Und wenn der Körper streikt, geht man halt zum Arzt. Der/die verschreibt uns Medikamente oder schlägt einen chirurgischen Eingriff vor, der uns heilen soll. Wir gehen automatisiert durchs Leben und übernehmen dabei weder Anteil noch Verantwortung für unsere eigene Heilung. Viele von uns sind der ganzheitlichen Mind-Body-Verbindung leider nicht bewusst. Wir glauben und hören immer wieder, dass nur ÄrztInnen uns heilen können, und was die ÄrztInnen nicht heilen können, ist irreparabel.

Es ist außer Frage, dass bevor du diese Tools anwendest, es unabdingbar ist, medizinische Notfälle auszuschließen. Bitte lass die Symptome vom Facharzt abklären, damit z.B. Tumore, Brüche, bakterielle Entzündungen ausgeschlossen werden können! Aber vielleicht kannst du im Hinterkopf behalten, dass nicht jede Diagnose dein weiteres Leben bestimmen wird. Vor allem, wenn medizinische Lösungen langfristig keine Linderung bringen.

In diesem Kapitel möchte ich dir erklären was der chronische Schmerz ist, wie er entsteht und warum er aufrechterhalten bleibt, dass fast jede(r) von uns normale Abnormalitäten der Wirbelsäule hat und trotzdem nicht jede(r) chronische Schmerzen entwickelt. Ich möchte dir auch bewusst machen, welche entscheidende Rolle die (unbewusste) Angst und unterdrückte Gefühle und innere Konflikte bei deinen Symptomen spielen. Ich möchte dir mit diesen Informationen den Raum geben, dein Bewusstsein und dein bisheriges Glaubenssystem zu erweitern. Ich möchte, dass du die Möglichkeit hast, für dich zu entdecken, dass es bei der Heilung deiner Schmerz- oder anderer chronischen Symptome um mehr geht als um medizinische Lösungen, und dass du selbst viel mehr Macht hast, an deinem Heilungsprozess teilzunehmen und ihn zu lenken.

Normale Abnormalitäten 

Abnormalitäten

Es ist unter den meisten Ärzten bis heute die allgemeine Auffassung, dass eine körperliche Abnormalität zuständig für Schmerzen in dem Körperteil sein muss ("Schmerzen im Rückenbereich? Die Wirbelsäule muss kaputt sein"). Die These, dass körperliche Abnormalitäten zuständig für chronische Schmerzen sind, wurde aber mit mehreren Studien aus Amerika komplett auf den Kopf gestellt.

Und auch eine Studie von K. M. Refshauge and C. G. Mahe aus dem Jahr 2006 zeigte, dass in 85% der Fälle kann selbst bei den umfangreichsten Tests keine offensichtliche Ursache für chronische Rückenschmerzen festgestellt werden. 

Studie Brinjiki W, et. al. Am J Neuroradiol. 2015 36:811-6.

Warum normale Abnormalitäten normal sind und nicht die Ursache für deine Schmerzen sind, lese hier weiter...

Stress

Was bedeutet Stress für den Körper?

Stress ist eine Reaktion des Körpers auf eine Herausforderung oder Bedrohung. Diese Reaktion kann physisch, emotional oder mental sein und wird durch verschiedene Stressoren ausgelöst, die sowohl externe (z. B. Arbeit, Lärm) als auch interne (z. B. Angst, Sorgen) Quellen haben können. Stress kann kurzfristig (akut) oder langfristig (chronisch) sein.

Stress kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den Körper haben. Kurzfristiger Stress kann hilfreich sein und den Körper auf Herausforderungen vorbereiten, indem er die Energie und Wachsamkeit erhöht. Langfristiger oder chronischer Stress kann jedoch schädlich sein und zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen.

Was passiert in deinem Körper beim Stress? Lese hier weiter...

Schmerz entsteht

Wie und wo entsteht Schmerz?

Schmerz entsteht im Gehirn. Das Gehirn ist die Steuerungszentrale des Körpers. Signale aus deinem Körper informieren das Gehirn über mögliche Gewebeschäden. Das Gehirn schätzt ein, ob die Verletzung für den Körper gefährlich sein könnte. Die wichtigste Aufgabe deines Gehirns ist es, dich am Leben zu halten. Es muss dich schützen, und oft schützt es dich mit Schmerzen. Schmerz existiert erst, wenn das Gehirn es so entscheidet.

Chronische neuroplastische Schmerzen entstehen wenn das Gehirn neutrale Empfindungen des Körpers falsch interpretiert und damit sichere/neutrale Botschaften des Körpers als gefährlich und schädlich bewertet. Mit anderen Worten, neuroplastischer Schmerz ist ein FehlalarmLese weiter...

Schmerz ist Entscheidung des Gehirns
Neuroplastizität

Gehirn und seine Neuroplastizität

Das Gehirn ist sehr komplex und es besitzt die unfassbare Fähigkeit, sich ständig zu ändern, Neues zu lernen oder Altes zu verlernen. Diese unglaubliche Fähigkeit nennt man Neuroplastizität

 

Das heißt, dass alles was das Gehirn über Jahre für Reaktionen und Verhalten gelernt hat, kann von dir verlernt und neu programmiert werden. Es lernt aber nicht nur Skills, die auf dein Leben eine positive Wirkung haben, wie z.B. eine neue Sprache. Auch an dem Lernen negative Gewohnheiten ist die Neuroplastizitöt beteiligt. So eine erlernte Gewohnheit sind auch chronische Schmerzen! Lese weiter...

Was ist Neuroplastizität
Angst

Angst, die Dirigentin

Angst ist Brennstoff für deine chronischen Symptome

Angst spielt bei der Ent- und Bestehung chronischer Schmerzen bzw. chronischer Symptomatik eine immense Rolle. Angst ist eng verbunden mit der Wahrnehmung von Gefahr - wenn du eine bestimmte Situation gefährlich wahrnimmst, spürst du meistens auch Angst. Angst - so wie Schmerz - entsteht im Gehirn. Eine Situation wird von deinem Gehirn als gefährlich bewertet, es aktiviert den Körper für den Überlebensmodus, für den Kampf oder die Flucht.

Angst ist tricky, weil Angst betrügerisch ist und viele Gesichter hat. Angst lauert oft über längere Zeit in deinem Unterbewusstsein und trägt dazu bei, dass chronische Symptomatik entwickeln kann. Und Angst ist oft der letzte Gast, der die Party ungern verlässt - am häufigsten entwickeln Menschen, nachdem deren chronische Symptome nachgelassen haben, eine lästige Angstsymptomatik. Angst hat sehr viel Macht, sie ist wie eine Dirigentin, die vorgibt ob die Melodie laut oder leise spielen soll. Lese weiter...

Teufelskreis

Der Teufelskreis der Angst und Schmerzen

Bei chronischen Schmerzen laufen die Fehlsignale des Gehirns in Dauerschleife. Die neuen neuronalen Verknüpfungen werden im Gehirn so abgespeichert, dass das Gehirn auf sie immer Zugang hat und die Signale kaum noch komplett abgeschaltet werden. Man redet dann vom Teufelskreis der Angst und Schmerzen

Teufelskreis der Schmerzen und Angst

Ein neutrales Ereignis ruft neutrale körperliche Empfindungen vor (z.B. du liegst auf einer Sofa und spürst auf einmal ein Ziehen im Rücken). Die Empfindung rückt ins Fokusfeld im Gehirn (“das Ziehen fühlte sich anders als normal an”). Das Gehirn deutet die Empfindung als schmerzhaft (“das Ziehen war unangenehm, sogar schmerzhaft”) und damit gefährlich. Diese Information löst in dir auf der emotionalen Ebene Angst aus (“Ist mein Rücken kaputt?”). Angst unterstützt, dass Symptome noch stärker wahrgenommen werden und noch mehr Fokus auf die Symptome gelegt wird. Die Symptome verschlimmern sich durch die verstärkte Wahrnehmung. Das ständige Vergleichen und Kommunizieren der Symptome, Googeln nach Diagnosen verstärken die Konditionierung, die ab jetzt jedes Mal in der gleichen oder ähnlichen Situation ausgelöst wird (Schmerzgedächtnis). 

Wie unterbricht man diesen Teufelskreis? Damit, dass du die Symptome nicht mit abnormer Vigilanz analysierst und die neutrale Empfindung gar nicht als Schmerz deutest. Das ist lernbar! Wie? Die Antwort findest du unter dem Menüpunkt Tools.

Das autonome Nervensystem

Was macht das autonome Nervensystem

Wie kommuniziert das Gehirn mit dem Rest des Körpers und mit der Umwelt? Mithilfe vom Zentralnervensystem (ZNS), das über Rückenmark den Infoaustausch zwischen dem Körper und Gehirn koordiniert. Zusätzlich haben wir alle das sogenannte periphere Nervensystem. Zusammen mit dem somatischen  Nervensystem ist das autonome Nervensystem (ANS) Teil von diesem lebensnotwendigen Nervennetzwerk.

Wie der Name schon sagt, funktioniert dieses Nervensystem autonom, also ohne deinen expliziten Willen. Es regelt alle unwillkürlich ablaufenden organischen Grundfunktionen des Körpers, wie Herzschlag, Atmung, Blutdruck, Blasen- oder Lebertätigkeit, Bauchspeicheldrüse, Verdauung, usw. Es ist wie ein Autopilot des Körpers, 24h aktiv. Ob du dich in einer Stresssituation oder in einem Entspannungsmodus bist, zeigt das autonome Nervensystem mit den Gegenspielern Sympathikus und Parasympathikus. Lese hier weiter...

Die Kampf-Flucht-oder-Starre Reaktion

KampfFlucht

Jetzt wo du das autonome Nervensystem mit seinen Gegenspielern Sympathikus und Parasympathikus kennengelernt hast, lass uns genauer seine Stressreaktion “Kampf- oder Flucht-Reaktion" (fight or flight auf Englisch) und seinen  “Erholungs- und Wiederherstellungsmodus” (rest and repair), ansehen, um zu verstehe, welche wichtige Rolle diese bei der Ent- und Bestehung deiner chronischen Symptomatik spielen. Beide sind lebenswichtig und das Ziel im Alltag ist ein gesunder Wechsel zwischen den zwei Modi. Wenn du aber zu viel Zeit in dem "Kampf-oder-Flucht" Modus verbringst, chronifiziert es und es wird immer schwieriger dort rauszufinden. Jede Situation in deinem Leben kommt dir dann wie ein Kampf oder Flucht von einem Säbelzahntiger vor. Und diesen Zustand kannst du nicht ewig aushalten. Um mehr zu verstehen, was eine "Kampf-oder-Flucht" Reaktion ist und wie sie bei der Chronifizierung deiner Beschwerden eine Rolle spielt, lese hier weiter...

Gefühle und Glaubenssätze

Gefühle

“Kummer macht krank”, lautet eine alte Volksweisheit. Und auch wenn Wissenschaftler immer genauer sagen können, wie Dauerstress und Niederlagen uns für Krankheiten anfälliger machen, so richtig glauben tun wir das bis heute nicht. Es ist leider sehr selten, dass ein Arzt oder eine Ärztin dich in der Sprechstunde fragt, was sonst so los ist in deinem Leben. Es wird das Symptom behandelt, aber leider nicht die Ursache. Und die Ursache liegt sehr oft in unserer Lebenslage, die stark von unseren Gefühlen, Gedanken und Glaubenssätzen geformt wird. Um zu erfahren, wie Gefühle, Gedanken und Glaubenssätze und aus denen resultierenden innere Konflikte deine chronische Symptomatik beeinflussen könnten, lese hier weiter... 

Deepak Chopra Zitat

Symptom imperative

Symptom imperative
"Irgendwie hatte ich schon immer was..." Mal Schmerzen, mal Darmprobleme, mal Allergien, oder Tinnitus. Dann wieder Schmerzen in einer anderen Stelle im Körper. Kennst du das eventuell auch bei dir?

Das nennt sich auf Englisch
Symptom imperativeSymptomwechsel bei neuroplastisch bedingten chronischen Beschwerden; wenn das ursprüngliche Symptom nachlässt oder die Intensität sich ändert und ein neues Symptom dazu kommt bzw. das ursprüngliche Symptom ersetzt. Ein Symptomwechsel gehört leider oft zu dem typischen Ablauf eines neuroplastisch bedingten körperlichen Leidens.
Symptom Imperative
Alan Gordon Zitat
Zum Beispiel, du hast jahrelang Knieschmerzen. Danach entwickelst du aus dem Nichts eine Lebensmittelunverträglichkeit. Du kriegst es mit dem Verzicht auf bestimmte Lebensmittel unter Kontrolle, aber einige Zeit später hast mit Migräne zu kämpfen. Nach einer Fußverletzung hast du noch monatelang Schmerzen im Fuß obwohl strukturell gesehen deine Fußverletzung ausgeheilt ist. Seit einigen Wochen schläfst du schlecht und wachst ständig nachts mit Herzrasen auf. Und so weiter...
Es ist frustrierend, wenn immer wieder was Neues weh tut oder der alte Schmerz sich ständig mit anderen lästigen Symptomen abwechselt. Wann hört es auf? Muss ich jetzt immer von vorne anfangen?
Die Antwort: Nein, du wirst nie wieder von vorne anfangen müssen! Du bist schon so weit gekommen, das Wissen steht dir zur Verfügung und ist in dir abgespeichert. Du musst es nur abrufen. Die Antwort zu deiner Frage wann es aufhört  - sobald du lernst wie du diese "gefährlichen" körperlichen Empfindungen ins "neutrale/harmlose" umdeutest, und zwar sowohl auf kognitiver Ebene ("Es ist harmlos, ich bin in Sicherheit") als auch über dein Nervensystem mit Entspannungstechniken. Siehe dafür die Tools.

Buch- und Filmempfehlungen

Bücher
Zu den obengenannten Mind-Body Themen gibt es viele Bücher, einige wurden auch auf Deutsch veröffentlicht. Unter dem Menüpunkt Experten findest du meine Buch- und Filmempfehlungen.
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