Gefühle, Gedanken und Glaubenssätze
Stell dir ein 5-jähriges Kind vor, das sich im Supermarkt auf den Boden schmeißt und einen Trotzanfall hat. Vielleicht warst du das Kind, vielleicht kennst du oder hast du welche, die sich so verhalten. Das Kind wälzt auf dem Boden, weint laut und schreit so etwas wie „Ich will das nicht! Ich hasse es! Du bist doof! Ich hasse Dich!“ Viele gucken zu, schütteln mit dem Kopf in Verachtung, dem Elternteil ist es peinlich. Kurz danach beruhigt sich das Kind wieder und 10 Minuten später ist das Kind wie ausgewechselt, lacht und spielt sorglos und hat die Eltern lieb.
Warum war die Szene nötig? fragt sich der Elternteil frustriert.
Egal aus welchem Grund das Kind den Trotzanfall hatte – ob es übermüdet war und eigentlich schlafen wollte, oder sein Spiel zu Hause unterbrechen musste, oder etwas auf dem Supermarktregal entdeckt hat, das die Eltern ihm aber nicht kaufen wollten – die Botschaft, die der Trotzanfall übermitteln soll, lautet: „Diese Situation ist nicht nach meinem Wunsch und ich mag es so nicht“.
Das ist eigentlich eine wunderbare Eigenschaft, die die Kinder in dem Alter haben, den eigenen Missmut und die eigene Missstimmung zu zeigen, auch wenn ihnen noch die Sprache und das richtige Ventil dazu fehlen. Mit der Zeit lernen wir von unseren Eltern, Lehrern, Mitmenschen, aus Medien und aus gesellschaftlichen Regeln und Vorschriften, dass so ein Verhalten nicht toleriert wird. Es wäre ja auch furchtbar anstrengend, wenn Erwachsene jederzeit beliebig schreien und pöbeln würden, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Ein Zusammenleben als Gesellschaft wäre unmöglich. Deshalb gibt es die Regeln und es ist auch gut so. Nur mit der Zeit verinnerlichen wir den Ansatz, dass „ein guter Mensch sich nicht so zu verhalten hat“. Und hier liegt das Problem mit den unterdrückten Gefühlen.
Ein anderes Beispiel. Haben Sie schon mal versucht einen Strandball unter Wasseroberfläche zu halten? Das ist ein ganz hartes Stück Arbeit! Der Ball versucht sich hoch Richtung Oberfläche zu reißen, Sie müssen ihn immer wieder unterdrücken.
So ist es auch mit Gefühlen. Gefühle wie Wut, Traurigkeit, Trotz, Enttäuschung usw. wollen auf die Oberfläche. Wenn sie kein Ventil finden, schreien und pöbeln wir innerlich, oft unbewusst mit Schmerzen in dem Rücken, oder Problemen im Verdauungstrakt, oder können nachts nicht gut schlafen, usw. Die Gefühle werden schon den Weg finden, sich aus den Tiefen deiner Seele zu melden, oft durch körperliche Beschwerden. Und wie mit dem Strandball, hältst du heftig dagegen, damit sie nicht auf die Oberfläche prallen. Das ist langfristig keine gesunde Strategie, weil es dich am Ende nur erschöpft.
Es liegt an dir und kann nur deine Aufgabe sein, deine Gefühle in deren Nacktheit und Ehrlichkeit wahrzunehmen, zuzulassen und zu verarbeiten.
Wenn du im Wasser einen Platz finden, wo es sicher ist, den Ball hochgehen zu lassen, ohne dass es jemanden verletzt, und du endlich loslässt, springt der Ball mit einer Wucht aus dem spritzenden Wasser raus, landet aber danach auf der Wasseroberfläche wo es in den Wellen einfach hin und her schwebt.
Diesen sicheren Ort und Weg gibt es auch für das deine Gefühle! Durch JournalSpeak, entwickelt von Nicole Sachs – kannst du Gefühle wie einen Trotzanfall zulassen, ohne dass du dich selbst oder andere verletzt, oder von dir selbst oder von anderen dafür kritisiert wirst. JournalSpeak ist Schreiben ganz ohne Filter und ohne die innere Zensur, privat und nur für dich. Hier wird nicht das klassische Tagebuch Schreiben gemeint, im Stil von wer hat was gesagt oder getan. Nein, es ist Schreiben ohne Interpretation, ohne die Zensur des inneren Kritikers. Wie das funktioniert findest du unter dem Menüpunkt JournalSpeak.
Innere Konflikte
Die Gefühlswelt kann ganz schön überwältigend sein. Ein Gefühl beim Namen zu nennen, fällt einem häufig schwierig. Meistens fühlt man ja eher einen Mischmasch von Gefühlen von verschiedenster Intensität. Die Gefühlsmuster und Empfindungen sind von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ausgeprägt. Auch ist es unterschiedlich wie viel davon wir dem Umfeld mitteilen, oder bei uns selbst zulassen. Am schwierigsten ist es, wenn zwei gegensätzliche Gefühle gleichzeitig bestehen und es einen inneren Konflikt verursacht. Häufig ist es einem selbst gar nicht bewusst, weil man eventuell nur eins von den Gefühlen bewusst wahrnimmt, und das andere Gefühl sich irgendwo tiefer versteckt. Ein innerer Konflikt läuft grob gesagt so nach dem Muster “ich will es, aber ich will es nicht” in uns ab. Zum Beispiel:
“Ich hasse meinen Job, aber ich brauche ihn.”
“Ich liebe meine Kinder über alles, aber es ist hart und ich bin immer müde.”
“Ich liebe meine Eltern, aber sie zu besuchen ist anstrengend.”
“Ich muss zu dem Treffen gehen, aber viel lieber würde ich zu Hause bleiben.”
“Ich liebe sie/ihn, aber ich kann ihn nicht ausstehen.”
“Ich mache es, aber eigentlich habe ich keinen Bock drauf.”
Nicole Sachs hat einen guten Spruch dazu: “It’s the conflict that kills.” Es beudeutet locker gesagt, dass “es die (inneren) Konflikte sind, die uns krank machen.”
Deshalb schau deine Gefühle in JournalSpeak genauer an. Eventuell werden bestimmte Gefühle bei dir unbewusst unterdrückt. Habe keine Angst vor zum Zulassen dieser unterdrückten Gefühle und vor dem Bewusstwerden deiner inneren Konflikten. Lese unter dem Menüpunkt JournalSpeak wie du das am besten mit einer JournalSpeak Schreibübung machen kannst.